Bollenskulpturen

Bollenskulpturen

Einer Betrachtung um Sprache und Kultur des Schwarzwaldes entspringen die neuen »Bollenskulpturen«. Sie steht auch im Kontext zu einer Zeit, die neu über globale und regionale Fragen und Zusammenhänge nachdenkt.

In der endemischen Sprache der Eingeborenen des inneren Schwarzwaldes hat der »Bollen« verschiedentliche Bedeutungen. Der »Bollen« ist ein zuweilen unförmig Rundes. Er kann kleine rote rundförmige Wald (und Feld-) früchte bezeichnen, was auf eine ursprüngliche Jäger- und Sammlerkultur in dieser waldreichen Gegend hindeuten könnte. Manche stellen den »Bollen« in den Zusammenhang mit dem Begriff »Pollen«, was auch ein Hinweis auf das Sammeln (der Bienen) sein könnte.

Weiterhin wird derselbe Begriff auch für getrocknete Erdklumpen zur Zustandsbeschreibung der Ackererde verwendet, was auf die spätere landwirtschaftliche Tätigkeit der Bewohner hinweist. In der traditionellen Kleidung eines Teillandstrichs findet der »Bollen« sich – zumindest bei den Frauen - dann im Hutschmuck, in roter und schwarzer Färbung. Fruchthüte entstanden aus Verführungs- und Fruchbarkeitsriten und sind in der ganzen Kunstgeschichte zu finden, bei dem mailändischen Künstler Giuseppe Arcimboldo (16.Jhd.) zum Beispiel sind es dann sogar ganze Kopfdarstellungen aus Früchten.

Lukrez wiederum entwickelte schon in der Antike die Vorstellung das Materie aus kleinen, miteinander in Schwingung befindlichen Teilchen besteht.
Das fragile Sein.

Kugelförmige Rundkörper finden sich dann auch auf dem Wappen der Medici. BF 14-4-11 / 8-6-20

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