Blüten
...in der Blüte ist der Tod, ist das Leben, das Überleben, das Nachleben und Nachbleiben, das Wiederaufleben eines Lebens, das den Tod erfahren hat, den Tod nicht vergessen kann.
Die Bestimmung der Blüte ist die Verführung. Und wenn ihr der Mensch statt des Schmetterlings erliegt, straft sie ihn mit ihrer unerbittlichen Vergänglichkeit. Das vitalistische Prinzip kämpft mit Vanitas, mit Lust und Tod, das Schöne wandelt sich ins Häßliche.
Die »Blüten«, als Artefakte, leisten diesem natürlichen Ausgesetzsein und rythmischen Widerstand. Der Pathos des Vergehens wird untergraben. Die andauernde Schönheit. Zum Anspruch nach der Beherrschbarkeit der Natur gesellt sich hier der Griff nach der Zeit. Bannung wie Bändigung des Animalischen und des Geistes. Von Wirklichkeit und Illusion.BF 27-3-11